Vortrag: Die Politisierung des Archaischen. Die Transformation der griechischen Tragödie im 20. Jahrhundert

18. Mai 2018
Dr. Johannes Stobbe, Dresden
Die Politisierung des Archaischen.
Die Transformation der griechischen Tragödie seit den 1960er Jahren

Niemals seit der Antike sind so viele griechische Tragödien neuinszeniert und umgeschrieben worden wie in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Seinen Anfang nahm dieser Anstieg an Tragödientransformationen mit der „Kulturrevolution“ der 1960er Jahre. Ein zentrales Anliegen der beteiligten Dramatiker war es, zeitgenössische gesellschaftliche, politische und kulturelle Konflikte – wie den Kalten Krieg, Kolonialismus und „Kampf der Geschlechter“ – mithilfe antiker Mythen zu reflektieren. Wichtige Impulse für Tragödienexperimente der internationalen Theateravantgarde gingen dabei von den neu entwickelten Performancekünsten aus. So versuchten Regisseure und Darsteller, durch den Rückgriff auf die griechische Tragödie eine Umwälzung des bürgerlichen Theaterbetriebs einzuleiten.

Johannes Stobbe ist in seiner Dissertation dem kulturgeschichtlichen Phänomen der Tragödientransformation in Drama und Theater seit den 1960er Jahren nachgegangen. Er wird uns in diesem Vortrag einige Ergebnisse seiner Untersuchungen an einer Performance veranschaulichen, die wie kaum eine andere für die Wiedergeburt der griechischen Tragödie im zeitgenössischen Theater steht: Dionysus in 69 von Richard Schechner und The Performance Group.

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