16. März 2018
Prof. Dr. Kaja Harter-Uibopuu, Hamburg
Losen für die Demokratie. Der Einsatz des Kleroterion in Athen
Ob Richter, Amtsträger oder auch die Reihenfolge bei Theaterwettbewerben – im 4. Jahrhundert v. Chr. war das Losen in Athen fast schon fanatische Praxis. Dafür gab es gute Gründe: Zum einen bestand die Ur-Angst vor geheimen Verabredungen und Korruption. Diese wollte man mit der Auslosung von Amtsträgern verhindern. Zum anderen sollte das Losverfahren die Stimme des Volkes abbilden. Denn vom Bauern bis zum Städter war es fast jedem Mann mit Bürgerrechten erlaubt, Richter zu werden – und das Los ermittelte einen Querschnitt der Bevölkerung, unabhängig von Bildung und Fachwissen. Die zufällige Verteilung dieses Amtes war eine wesentliche Säule der Demokratie; das Kleroterion – die Losmaschine – das Mittel der Wahl, um diese Verteilung vornehmen zu können.
In einem Praxisprojekt hat Frau Harter-Uibopuu ein Kleroterion nachgebaut und prüfte überlieferte Anleitungen und Funktionsweisen zusammen mit Mitarbeitern und Studierenden. Sie wird uns in diesem Vortrag von ihren eindrucksvollen Erkenntnissen und Ergebnissen berichten.
detlaw 6d9e6a7a19 https://wakelet.com/wake/ELLpczU2Y9v49F4GKdrUU
Hallöchen, ich wollte mich kurz für den Artikel bedanken! Hat mir sehr geholfen. VG